Fachkliniken Wangen
Kompetente Akutmedizin und Rehabilitation seit 90 Jahren
 
 
 
 

VOLL DIGITALISIERT

Raimund Haser, Mitglied des Landtages Baden-Württemberg, zu Gast in der Heinrich-Brügger-Schule

Wangen - Raimund Haser, Mitglied des Landtages Baden-Württemberg, hat vergangene Woche die Heinrich-Brügger-Schule, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, an den Fachkliniken Wangen, besucht. Haser, der im Landtagsausschuss Kultus, Jugend und Sport mitarbeitet, ist unter anderem inklusionspolitischer Sprecher seiner Fraktion.
Die Befähigung zur Schule zu gehen und an Bildung teil zu haben, sehen die Pädagogen der Heinrich-Brügger-Schule wie ihre Kollegen in der Rehaklinik als wesentliches Ziel ihrer Arbeit. An diesem größten Krankenhaus-Schulstandort in Baden-Württemberg gehen rund 180 Kinder und Jugendliche während eines Reha-Aufenthaltes jeden Tag zur Schule.   
  
„Unsere Schule als Teil der Waldburg-Zeil Kliniken bietet, in Zusammenarbeit mit der Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche, ein interprofessionelles Setting, das den Umgang mit den Folgen einer chronischen Erkrankung möglichst alltagsnah tagtäglich rund um die Uhr und über einen mehrwöchigen Zeitraum in einem geschützten Rahmen erprobt“, legt Schulleiter Prändl seinem Besucher dar. Junge Menschen gehen nach einer Reha besser vorbereitet zurück in ihr eigenes, selbst strukturiertes Leben, in ihre Heimatorte, an ihre Heimatschulen. Das sieht auch Haser so: „Teilhabe im Sinne der UN-Menschenrechtskonvention heißt für mich ein gelingendes Leben ermöglichen. Dazu muss man Rahmenbedingungen schaffen, die der menschlichen Vielfalt gerecht werden.“  
  
Diese Rahmenbedingungen finden sich an der Heinrich-Brügger-Schule seit mehr als 80 Jahren. 36 Lehrer, davon sechs Sonderpädagogen, arbeiten hier. Viele haben einen Beruf gelernt, bevor sie Pädagogen wurden. Nicht zuletzt das gibt ihnen den nötigen Hintergrund, um für Schüler, die zu Hause wochen- oder monatelang nicht zur Schule gegangen sind, durch chronische Erkrankungen zu Außenseitern wurden oder kein Zutrauen zu sich selbst haben, ein echter Partner auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft zu sein.   
  
 

Voll digitalisiert ist der Unterricht an der Heinrich-Brügger-Schule

 
Zukunftsorientiert zu unterrichten, bedeutet an der Heinrich-Brügger-Schule auch, voll digitalisiert zu arbeiten. In fast allen Klassenzimmern der Heinrich-Brügger-Schule hängen so genannte Smartboards. Das Tafelbild entsteht nicht mit Kreide, sondern wird vom Laptop via Beamer übertragen. 70 Laptops und Tablets stehen den Schülern zum Ausleihen zur Verfügung – für den Biounterricht zum Beispiel. Da sind die einzelnen Knochen eines Skeletes mit Barcodes versehen. Scannend überprüfen die Schüler, ob sie das Körperteil richtig zugeordnet haben. Berufsschüler laden sich Aufgaben vom heimischen Server, wenn sie in Wangen weilen. Und schließlich hilft die Medienvielfalt, der Vielfalt der Schüler und Wissensstände aller Klassenstufen, Schularten und Bundesländer gerecht zu werden, die miteinander unterrichtet werden, erfährt Haser während seines Rundgangs.  
  
 

Kinder erleben das Lernen als spannende und angstfreie Zeit

 
Die Patienten aus Berlin, Rüsselsheim und Stuttgart sind sich einig: Der Unterricht macht viel Spaß. Denn die Lehrer würden sich wirklich für sie interessieren – und das, was aus ihnen werde. Letzteres spürt man ganz besonders im berufsorientierenden Unterricht von Klaus Häring-Becker, Realschullehrer an der Heinrich-Brügger-Schule und Berufswahlcoach. „Während der Reha haben wir die Chance, mit jedem unserer Patienten individuell zu arbeiten. Wir setzen auf handelndes Lernen, gerade in der Berufsorientierung“, erläutert er dem Abgeordneten. „Ich sehe mich nicht als Entertainer, der für jeden die passende Ausbildung findet. Unsere Rehabilitanden sollen sich am Ende ihrer Reha selbst besser kennen - mit ihren persönlichen Erwartungen, ihren individuellen Leitmotiven, ihren eigenen Stärken und Interessen. Erst dann sind sie auch in der Lage, einen Beruf auszusuchen.“  
  
Schulleiter Stephan Prändl und Raimund Haser sind sich einig. „Schulen wie die Heinrich-Brügger-Schule und die sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren in Baden-Württemberg entsprechen unserem Menschenbild.“ Sie eröffnen einen Lebensraum, in dem jeder seine Chance erhält. Deshalb dürfe die Position der Sonderpädagogischen Beratungszentren durch die Inklusionsdebatte nicht gefährdet werden. Dazu gehöre es auch, dass der Ausbildung von Sonderpädagogen im Land weiterhin Aufmerksamkeit geschenkt werde, so Prändl und Haser.   
  
 
Pressemeldung vom 17.12.2018  
  
Info
 
Gehen Schüler nicht zur Schule, können sie als junge Erwachsene keine alterstypischen Entscheidungen wie zum Beispiel die Wahl eines Ausbildungsplatzes treffen. Sie geraten an den Rand der Gesellschaft und haben eine sich immer weiter verengende Perspektive. Das gilt besonders für eine Arbeitswelt 4.0, eine Multioptionsgesellschaft, mit ihrem rasanten Biotopwandel durch die Digitalisierung und die immer stärker geforderte Flexibilität und Agilität von Arbeitnehmern. Eine Reha in Wangen und Unterricht an der Heinrich-Brügger-Schule stärken Heranwachsende, sodass Unterricht und Ausbildung zu Hause wieder möglich sind.   
  
 
  
  
Veröffentlicht am: 17.12.2018  /  News-Bereich: News aus den Fachkliniken
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